Die drei Partner entwickelten in dem Projekt eine innovative Methodik für die Produktionsplanung und -steuerung großer Einzelprodukte, die eine effiziente Verwendung der verfügbaren Ressourcen ermöglicht und die Auswirkungen von Störungen möglichst früh abschätzbar macht. Die Methodik stützt sich auf einen digitalen Zwilling, der das Schiff mitsamt den Fertigungsaktivitäten abbildet. In diesem Zwilling wird der Aktivitätenplan ohne manuelle Eingriffe auf Basis des Baustruktur erstellt, der unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen beplant und optimiert wird.
Der im Rahmen des Forschungsprojektes entstandene Software-Demonstrator kann mit den sehr großen Strukturen und Aktivitätenplänen des Schiffbaus umgehen. Durch die Übernahme von Echtzeitdaten aus der Fertigung können die Produktionsplaner*innen Störungen zeitnah erkennen und eine Neuplanung auf Basis des aktuellen Ist-Standes durchführen.
Damit verfügen sie über ein Werkzeug, um die Effizienz im Produktionsprozess zu steigern und die Durchlaufzeiten zu verkürzen. Sie können mit der Software sogar Vorhersagen über zukünftige Aktivitäten machen. Die Lösung ermöglicht eine detaillierte, hocheffiziente Produktionssteuerung für den Bau von komplexen Einzelstücken, ohne den manuellen Aufwand für die Produktionsplanung in die Höhe zu treiben.
Mit dem Konsortium aus der Fr. Lürssen Werft, dem WZL und PROSTEP haben sich drei Projektpartner zusammengefunden, die sich gegenseitig in ihrer Expertise ideal ergänzten. Die Fr. Lürssen Werft ist ein weltweit renommierter Hersteller von Mega-Yachten, Marine- und Spezialschiffen. Als Konsortialführer und erfahrener Industriepartner sorgte sie dafür, dass eine realitätsnahe Lösung entstehen konnte. Die Wissenschaftler*innen des WZLs beschäftigen sich mit der Gestaltung und Auslegung von Strukturen und Prozessen in der Produktion und brachten ihre Erfahrungen im Bereich des Störungsmanagements und der Echtzeitproduktionsplanung in ProProS ein, was maßgeblich zum erfolgreichen Abschluss des Projekts beitrug.
PROSTEP übernahm in dem Projekt die Rolle des Experten für PLM und digitale Transformation und brachte sowohl in der Konzeptionierung als auch in der tatsächlichen Umsetzung der Software-Lösung seine Expertise ein, wie Projektleiter Carsten Zerbst erläutert: „Mehrere Werften verlassen sich bereits auf unsere Integrationen bei der Anbindung zwischen Konstruktion und Fertigungsvorbereitung. Mit ProProS bringen wir nun zusätzliche Intelligenz für eine bessere Steuerung und Auswertung der Fertigung ein.“ PROSTEP wird die Projektergebnisse jetzt in Kundenprojekten zu einer ausgereiften Lösung für die proaktive Produktionsplanung und-steuerung weiterentwickeln.