Die Unternehmen in Schiffbau- und Offshore-Industrie haben bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse die Wahl, entweder eine integrierte Lösung aus der Hand eines Herstellers zu nutzen, die vielleicht nicht alle funktionalen Anforderungen der verschiedenen Bereiche und Disziplinen optimal abdeckt, oder aber die jeweils besten Lösungen für die verschiedenen Aufgaben zu kombinieren. Die Herausforderung besteht in diesem Fall darin, die Toolkette so zu integrieren, dass die digitalen Daten durchgängig fließen können.
Welche Anforderungen bei der Integration der Toolkette aus unternehmerischer Sicht und mit Blick auf die IT-Organisation beachten sollten, wird PROSTEP den Teilnehmern der COMPIT in dem Vortrag erläutern. Am Beispiel der neuen NAPA Steel / AVEVA Marine-Schnittstelle demonstriert der Spezialist für die CAD- und PLM-Integration außerdem die Möglichkeiten der Integration zweier schiffbauspezifischer CAD-Anwendungen. NAPA Steel wird überwiegend in der frühen Entwurfsphase eingesetzt, während viele Werften für die Konstruktion der schiffbaulichen Stahlstrukturen und Ausrüstung die Software AVEVA Marine nutzen. Beides sind so genannte intent-driven Systeme, die nicht primär explizite Geometrie erzeugen, sondern die Art und Weise ihrer Erzeugung parametrisch, sowie über die topologischen Beziehungen zu anderen Elementen beschreiben. Um die Daten aus NAPA Steel in AVEVA Marine weiter verwenden zu können, müssen die unterschiedlichen Semantiken der beiden Systeme so aufeinander abgebildet werden, dass Topologie-Definition, parametrische Durchbrüche und andere Features in bester Qualität übertragen bzw. im Zielsystem neu aufgebaut werden können.
Das Besondere an der von PROSTEP entwickelten Import-Strategie ist ihre hohe Fehlertoleranz: Die Schnittstelle ist in der Lage, auch nicht genau definierte Topologie-Informationen in einer geringeren Qualität zu übergeben, z.B. als reine Geometrie. In welcher Qualität die Daten übertragen wurden, erkennt der Anwender anhand der unterschiedlichen farblichen Schattierungen. PROSTEP entwickelt die Schnittstelle, die in der aktuellen Ausbaustufe bereits die Übertragung von 80 Prozent der Komponenten ermöglicht, in Zusammenarbeit mit NAPA OY.