Darmstadt, Februar 2017 – Das 3D-Druck-Verfahren hat das Potenzial, Wertschöpfungsketten wie den Prototypenbau oder das Ersatzteilwesen zu revolutionieren. Bei der global verteilten Herstellung von Bauteilen muss sichergestellt sein, dass nur autorisierte Personen Zugang zu den Daten haben, dass nur die Originaldaten gedruckt werden und dass sie nach der autorisierten Verwendung nicht für die Herstellung von Raubkopien missbraucht werden können. Dies ist besonders für sicherheitskritische Bauteile wichtig. Dafür entwickelt PROSTEP im Rahmen des Förderprogramms PAiCE zusammen mit Partnern eine Secure Additive Manufacturing Plattform (SAMPL) auf Basis der Datenaustauschlösung OpenDXM GlobalX und unter Nutzung der Blockchain-Technologie. PROSTEP verspricht sich davon die Erschließung neuer Märkte in Additive Manufacturing und anderen Anwendungsbereichen, in denen die Echtheit von Produktdaten sichergestellt werden muss.SAMPL (www.sampl-3d.de) ist ein vom BMWi mit 2,6 Millionen Euro gefördertes Verbundprojekt mit einer Laufzeit von drei Jahren, das von PROSTEP koordiniert wird. Beteiligt sind außerdem die Hamburger Unternehmen NXP Semiconductors und consider it, die Firma 3D MicroPrint aus Chemnitz, die Universitäten Hamburg und Ulm, die TU Harburg, das Frauhofer Institut ENAS aus Chemnitz und Airbus als assoziierter Partner. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer durchgängigen Sicherheitslösung für additive Fertigungsverfahren, die den gesamten Prozess von der Entstehung der digitalen 3D-Druckdaten über den Austausch mit einem 3D-Druckdienstleister und seinen speziell abgesicherten 3D-Druckern bis zur Kennzeichnung der gedruckten Bauteile mittels RFID abdeckt. „Unsere Schlüsselinnovation ist die Integration eines digitalen Lizenzmanagements auf Basis der Blockchain-Technologie in OpenDXM GlobalX“, erläutert Dr. Martin Holland, Leiter Business Development bei PROSTEP. „Sie ergänzt die heute schon verfügbaren Mechanismen für die Verschlüsselung von 3D-Daten und macht unsere Datenaustauschlösung noch sicherer.“Blockchain ist bislang vor allem aus der Finanzwelt bekannt. Es handelt sich um ein komplexes Verfahren, um die Authentizität von finanziellen Transaktionen beim digitalen Zahlungsverkehr nachzuweisen. Eine konkrete Blockchain-Anwendung ist beispielsweise die Kryptowährung Bitcoin. Das Verfahren lässt sich aber auch für den Nachweis der Authentizität von digitalen Informationen, die Traceability von Produkten unterschiedlichster Art oder - wie im SAMPL-Projekt - für die Vergabe von Lizenzen nutzen.