In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Freien Demokraten (FDP) über die Vereinfachung von Verwaltungsakten mit Hilfe von Distributed Ledger- und Blockchain-Technologie nannte die Bundesregierung SAMPL als eines der Beispiele für geförderte Forschungsvorhaben. Mario Brandenburg, technologiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Initiator der Kleinen Anfrage, hat sich daraufhin von Dr. Martin Holland, Leiter Business Development bei PROSTEP, die Ziele und Ergebnisse des Projekts erläutern lassen.
Die FDP-Bundestagsfraktion hatte in der Kleinen Anfrage kritisiert, dass die Bundesregierung noch darüber debattiere, wozu man die Technologie brauche, während in anderen Ländern die Einführung der Blockchain in die öffentliche Verwaltung bereits aktiv vorbereitet werde. Sie forderte die Bundesregierung deshalb auf, entsprechende Leuchtturmprojekte zu starten und den Bürger entscheiden zu lassen. In ihrer Antwort räumte die Bundesregierung ein, dass die Distributed Ledger-Technologie derzeit noch nicht in Verwaltungsvorgängen eingesetzt werde, dass man die Diskussion aber aufmerksam verfolge und noch in diesem Jahr eine Blockchain-Strategie erarbeiten werde.
„Wir laufen in Deutschland Gefahr, den Anschluss an das dezentrale Zeitalter zu verpassen“, kommentierte Mario Brandenburg im Gespräch mit Holland die Stellungnahme der Bundesregierung. „Umso mehr begrüßen wir die Förderung von industriellen Forschungsvorhaben, die wichtige Impulse für die Nutzung der Blockchain-Technologie auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung geben können.“ SAMPL sei in dieser Hinsicht ein Leuchtturmprojekt, weil es an einem praktischen Anwendungsbeispiel demonstriert, wie sich komplexe Transaktionen wie die Bereitstellung und Nutzung von 3D-Druckdaten mit mehreren Beteiligten fälschungssicher und nachverfolgbar organisieren ließen.
SAMPL (www.sampl-3d.de) ist ein vom BMWi mit 2,6 Millionen Euro gefördertes Verbundprojekt mit einer Laufzeit von drei Jahren, das von PROSTEP koordiniert wird. Beteiligt sind außerdem die Hamburger Unternehmen NXP Semiconductors und consider it, die Firma 3D MicroPrint aus Chemnitz, die Universitäten Hamburg und Ulm, die TU Harburg, das Fraunhofer Institut ENAS aus Chemnitz und Airbus sowie die Rechtsanwaltskanzlei DWF als assoziierte Partner. Die Projektpartner haben eine durchgängige Sicherheitslösung für additive Fertigungsverfahren entwickelt, die den gesamten Prozess von der Entstehung der digitalen 3D-Druckdaten über den Austausch mit einem 3D-Druckdienstleister und seinen speziell abgesicherten 3D-Druckern bis zur Kennzeichnung der gedruckten Bauteile mittels RFID abdeckt.
„Wesentlicher Beitrag von PROSTEP war die Integration eines digitalen Lizenzmanagements auf Basis der Blockchain-Technologie in die Datenaustauschlösung OpenDXM GlobalX“, betonte Dr. Martin Holland bei dem Treffen mit Brandenburg und versprach, ihn über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden zu halten.